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Über uns
Edvard Grieg

Grieg in Leipzig

Seit 1998 setzt sich der Verein für das Andenken des norwegischen Komponisten ein.

edvard grieg und leipzig

Der Komponist Edvard Grieg war es, der mit seiner Tonkunst Norwegen auf die musikalische Weltkarte setzte. Über ein halbes Jahrhundert lang fühlte er sich in besonderer Weise auch mit Leipzig verbunden. Es war das reiche Musikleben dieser Stadt, das Grieg anzog, die Möglichkeit, von ausgezeichneten Klangkörpern und Virtuosen neue Werke sowie eigene Kompositionen in hervorragender Interpretation zu hören. Was Grieg darüber hinaus an Leipzig band, war der gesellige Umgang mit Musikern und an Musik interessierten Persönlichkeiten, mit bedeutenden Interpreten und Komponisten, die er hier kennenlernte, unter ihnen Johannes Brahms und Peter Tschaikowski, die seine Freunde wurden.

Bereits als 15-Jähriger ging Grieg nach Leipzig und studierte am damaligen Konservatorium Klavier und Komposition. Am Ende seines Studiums fiel dem Leiter des Leipziger Musikverlages C. F. Peters, Max Abraham, in Griegs Frühwerken (Vier Klavierstücke op. 1 und Vier Lieder op. 2) die hohe Begabung des jungen Norwegers auf, sodass er diese drucken ließ. In der Folgezeit entwickelte sich zwischen Abraham, seinem Nachfolger Henri Hinrichsen und Edvard Grieg ein festes, lebenslanges Freundschaftsverhältnis. Im Jahre1889 schloss Grieg mit C. F. Peters einen Generalvertrag ab, der dem Verlag das alleinige Recht der Publikation seiner Werke und Grieg, sowie nach seinem Tode seiner Frau, auf Lebenszeit ein gutes finanzielles Auskommen sicherte.

Wenn sich Grieg während der Konzertsaison mitunter bis zu einemhalben Jahr in Leipzig aufhielt, wenn er auf seinen Reisen nach oder von Rom, Paris, Prag, Wien oder Karlsbad die Möglichkeit eines Kurzaufenthaltes in Leipzig nutzte, konnte er stets mit der Gastlichkeit der Leiter des Musikverlages C. F. Peters rechnen. Die Gastfreundschaf t der Verleger in der Talstraße 10 umfasste außer der Bereitstellung eines Arbeitszimmers und eines Schlafraumes auch die Gestaltung von geselligen Zusammenkünften mit Komponisten und Interpreten, die Besorgung von Karten für Leipziger Musikaufführungen sowie für die erste Gesamtaufführung von Richard Wagners Ring-Tetralogie in Bayreuth, ferner die oft aufwendige Vorbereitung von Griegs Konzertauftritten in den europäischen Musikstädten.


Edvard Grieg im Alter von 15 Jahren

Die Grieg-Begegnungsstätte

1998, 91 Jahre nach Griegs letztem Leipzig-Besuch, gründete sich der Verein mit dem Ziel, im Gebäude des Musikverlages C. F. Peters in der Talstraße 10 eine Gedenkstätte zur Erinnerung an den norwegischen Komponisten zu errichten, damals noch mit dem Namen Edvard Grieg – Gedenk- und Begegnungsstätte Leipzig e.V. Damit folgte man den Worten des langjährigen Musikverlagsleiters Henri Hinrichsen, der in seiner Verlagschronik dazu aufrief, künftige Generationen mögen diesen geschichtsträchtigen Ort der Öffentlichkeit zugänglich machen. Am 7. November 2005 nahm Gründungspräsidentin Prof. Dr. Hella Brock den Schlüssel entgegen.

Seither ist die Wohnung im ersten Stockwerk mit einer Ausstellung zum Leben Griegs und mit einem historischen Konzertsalon aus der Zeit um 1900 für das Publikum geöffnet. Kurze Zeit nach der Einweihung der Räumlichkeiten wurde auch ein historischer Flügel der Firma J. L. Duysen gekauft, auf dem regelmäßig Konzerte gespielt werden – neben Klavierrezitalen auch Kammermusikprogramme und Liedermatineen. Außerdem gehören Lesungen, Vorträge, Empfänge und Workshops zu den Vereinsaktivitäten, häufig mit dem Fokus auf Norwegen, der Geschichte des Musikverlages C. F. Peters oder dem Musikleben Leipzigs.

Des Weiteren engagiert sich der Verein in der Grieg-Forschung: Bereits dreimal wurde zum Internationalen Edvard-Grieg-Kongress in die Messestadt eingeladen (zuletzt 2016) und Gäste aus Skandinavien, den USA, Großbritannien u. a. begrüßt. Seit 2016befindet sich mit der Edvard-Grieg-Forschungsstelle zudem auch eine wissenschaftliche Bibliothek mit dem Schwerpunkt Grieg und die norwegische Musik in Leipzig, die das akademische Profil der Grieg-Begegnungsstätte einmal mehr unterstreicht. Einen Höhepunkt in der noch jungen Vereinshistorie markierten die Feierlichkeiten zum 175-jährigen Geburtstag Edvard Griegs im Jahr 2018.Zahlreiche Besucher folgten der Einladung zu den Konzerten, Vorträgen und Empfängen in der Grieg-Begegnungsstätte, aber auch im Alten Rathaus Leipzig oder in der Universitätskirche St. Pauli.