»Flammen«
Autor Volker Hagedorn wird Passagen aus seinem 2022 bei Rowohlt erschienenen Buch »Flammen. Eine europäische Musikerzählung 1900-1918« lesen (von der Opernwelt als »Buch des Jahres 2022 ausgezeichnet«). Es ist die Zeit großer Veränderungen in Kunst und Gesellschaft. Die Zeit so verschiedenartiger Komponisten wie Igor Stravinsky, Arnold Schönberg, Alban Berg und Gustav Mahler. Hauptakteure des Buches aber sind Claude Debussy in Paris und die englische Komponistin Ethel Smyth.
Gundula Mantu (Violine) und Anja Kleinmichel (Klavier) bringen die Protagonisten der Zeit zum Klingen. Die gelesenen Passagen erhellen die Entstehungsgeschichte der gespielten Kompositionen vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Neben kaum bekannten musikalischen Kleinoden von Claude Debussy und Eric Satie stehen Klaviermusik von Arnold Schönberg und auch die Violinsonate von Ethel Smyth (1858-1954) auf dem Programm. Dieses Werk wurde im Winter 1887/88 in Leipzig uraufgeführt. In ihren Memoiren erinnert sich Smyth an die Uraufführung: »dass die Kritiker einstimmig sagten, es sei ohne weiblichen Charme und daher einer Frau unwürdig – die gute alte Bemerkung, die ich so oft wieder hören sollte«. Smyth war die erste Frau, die am Leipziger Konservatorium Komposition studierte.
Vieles musikalisch »Bekannte« erscheint hier mit anderen Einblicken in neuem Licht. Auch für musikalische Überraschungen ist gesorgt. Ein Klavierstück, mit dem der verarmte Debussy seinen Kohlenhändler bezahlte, oder auch ein musikalisches Geschenk Eric Saties an Debussys Tochter…