In unserer Reihe »Neues bei Grieg!« – Gespräch und Konzert mit Musik der Gegenwart stellt sich der Bratschist und Spezialist für Obertongesang Gareth Lubbe vor.

Anlässlich des 100. Geburtstags von György Ligeti präsentiert Gareth Lubbe ein Programm aus Obertongesang und Improvisation, das mit Hilfe der epischen Sonate für Solobratsche des ungarischen Meisters verwoben ist. In Erinnerungen an seine Zeit als Solobratschist des Gewandhausorchesters verfolgt Gareth das Motto, dass die wahre Freude eine ernste Sache ist. Gespräche bilden den Basso continuo des Abends.

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Der in Südafrika geborene Violist und Obertonsänger Gareth Lubbe konzertiert als Solist und Kammermusiker in Europa, Amerika, Afrika und Asien. 1994 hatte er die Ehre, bei der Amtseinführung des Präsidenten Nelson Mandela zu spielen. Nach seinen Studien in Südafrika setzte er seine Ausbildung in Deutschland u.a. bei Peter Matzka, Gorjan Kosuta, Barbara Westphal und dem Alban Berg Quartett fort.

Im Jahr 2005 begann seine Karriere als Solobratscher. Zuerst an der Königlich Flämischen Philharmonie in Antwerpen unter Philippe Herreweghe und zwei Jahre später im Gewandhaus Orchester Leipzig unter Riccardo Chailly. Bei diesem Orchester blieb er sieben Jahre.

Bereits während seiner Tätigkeit als Orchestermusiker hatte Lubbe einen Lehrauftrag für Viola an der Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig und folgte 2013 dem Ruf zum Professor an die Folkwang Universität der Künste in Essen.

Lubbe ist festes Fakultätsmitglied des Kammermusik-Festivals in Stellenbosch, Südafrika. Auch gastiert er regelmäßig bei internationalen Festivals in Finnland, Schweden, England, Südkorea, Japan, Brasilien u.a. Zudem ist er ein häufiger Gast bei der Kammermusikreihe Spectrum Concerts in der Berliner Philharmonie. Er arbeitet zusammen mit Künstlern wie Janine Jansen, Mischa Maisky, Boris Brovtsyn, Claudio Bohorquez, Hayden Chisholm, Rebecca Horn, Dame Evelyn Glennie. Seine Aufnahmen sind u.a. auf Naxos zu hören. Als Solist ist Gareth mit dem DSO Sinfonieorchester in der Berliner Philharmonie sowie dem Münchener Kammerorchester aufgetreten.

Mehrstimmiges Singen und Bratsche spielen gehen bei Gareth Hand in Hand. Als Obertonsänger konzertiert er und gibt Workshops auf der ganzen Welt. Er übersetzt das Phänomen der Obertöne und nutzt die dazu gewonnenen Möglichkeiten der Klangproduktion auch für sein Spiel auf der Bratsche und bei der Ausbildung seiner Studenten. Seine Stimme ist in Film, Fernsehen, Radio und sogar Computerspiele zu erleben. Mehrfach wurden Werke für Lubbe’s Obertongesang geschrieben, u.a. von Sören Nils-Eichberg und Bernd Franke. Die jüngste CD-Veröffentlichung Lubatov (Leo Records) zeigt die Ergebnisse der Zusammenarbeit im Duo mit dem renommierten Jazzpianisten Simon Nabatov. Lubbe’s Zusammenarbeit mit dem Komponisten und Posaunisten Nils Wogram wurde beim Deutschen Jazzpreis 2022 (MUSE Quartett) als bestes Album des Jahres ausgezeichnet.

Gareth Lubbe ist in der Welt der improvisierten Musik zu Hause. Zu den Höhepunkten auf seinen jährlichen Reisen zählt das musizieren auf eine Gülleorgel bei den Stelzenfestspiele bei Reuth. Er nutzt dies als Podium, um alle Gattungen und Ausdrucksweisen der Kunst zusammen zu bringen.

Gareth Lubbe ist auch Vorstandsmitglied von Community H.E.A.R.T. (Health, Education and Reconstruction Training), einer Initialive des südafrikanischen Freiheitskämpfers Denis Goldberg. Im Jahre 2019 wurde Lubbe zum internationalen Botschafter seines sozialen Projektes Denis Goldberg House of Hope in Kapstadt berufen.

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